Vor 125 Jahren wurde der Tod eines Armeeangehörigen mit einer jährlichen Rentenzahlung entschädigt. Diese sog. Militärpensionen wurde von einer eidgenössischen Kommission beraten und dann durch den Bundesrat genehmigt. Deshalb finden wir die Pensionsbeschlüsse in den Bundesratsprotokollen.
Am 3. August 1899 beschloss der Bundesrat unter anderem
«11) den Eltern des am 12. Mai 1898 verstorbenen Infanterie-Rekruten Gottfr. Rüedlinger, nämlich dem Vater Felix Rüedlinger, geb. 1824, und der Mutter Anna geb. Neukomm, geb. 1845, von und in Weiach (Zürich), eine Jahrespension von Fr. 150 zuzusprechen, für 1898 pro Rata vom Todestage des Sohnes (12. Mai 1898) an zu rechnen.» (BRB 1899 3118; Signatur: CH-BAR E1004.1#1000/9#8955*)
Umgerechnet nach dem Historischen Lohnindex (HLI) von Swistoval.ch wären des heute rund CHF 6700. Diese lebenslang ausbezahlte Pension ging also an die Eltern des verstorbenen Rekruten, dessen Vater (75) schon in sehr vorgerücktem Alter war, die Mutter (54) hingegen eine Generation jünger als ihr Ehemann.
Früher Tod der Mutter spart dem Bund die Rente
Allzu lange musste die Eidgenossenschaft aber nicht bezahlen, wie man dem Beschlussprotokoll vom 6. Januar 1905 entnehmen kann. Auf Antrag des EMD vom 29. Dezember übernahm der Bundesrat die Beschlüsse der Kommission:
«Die eidg. Pensionskommission hat in ihrer Sitzung vom 22. Dezember in folgenden Pensionsfällen die nacherwähnten Beschlüsse gefasst: [...]
No. 661. Felix und Anna Ruedlinger-Neukomm, Landwirt in Weiach. Da beide Eltern Ruedlinger gestorben, der Vater am 1. September 1904, die Mutter am 14. Oktober 1904, beschloss die Pensionskommission, die Pension auf den 14. Oktober als erloschen zu erklären und den zwei Söhnen, sowie der Tochter der Verstorbenen die Pensionsrate pro 1904, plus dem Sterbequartal, auszurichten.» (BRB 1905 0033; Signatur: CH-BAR E1004.1#1000/9#9594*)
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