In der Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde Weiach ist immer mal wieder der Wurm drin. Da könnte man eine ganze Reihe von Kommunikationspannen aufführen, vor allem bei zukunft8187.ch, wo die Zeit Mitte September letzten Jahres stehengeblieben ist. Hier soll's aber um das jüngste Beispiel gehen: das MGW April 2024.
Wenn Sie die aktuelle Nummer des Mitteilungsblatts durchgeblättert haben, dann mussten Sie schon ziemlich aufmerksam sein, um das «grosse Anliegen» des Gemeinderates und der Schulpflege nicht zu übersehen. Kleiner Tipp: Es versteckt sich auf Seite 4 (vgl. Bild unten).
«Steganographie» à la Weych
Und? Haben Sie die Ankündigung der Info-Veranstaltung vom 11. April gefunden? Nicht? Dann sind Sie nicht allein.
Ernüchterndes Fazit: Die Behörden wollen informieren, verstecken die Ankündigung (Text s. Zitat unten) aber geradezu meisterhaft, indem sie optisch so eingebettet wird, dass sie gegenüber einem Regeltermin (Treffen mit dem Gemeindepräsidenten!) regelrecht untergeht?
Die Kernbotschaft lautet:
«Dem Gemeinderat und der Schulpflege ist es ein grosses Anliegen, die Bevölkerung laufend über die neuesten Erkenntnisse zu informieren. Deshalb wird am
Donnerstag, 11. April 2024, 19.30 Uhr im Gemeindesaal
eine weitere Informationsveranstaltung stattfinden. Dabei werden als Haupttraktanden das Projekt neue Asylantenunterkunft inkl. Kosten und Finanzierung sowie der Schulraumbedarf 2024/2025 vorgestellt. Alle Interessierten sind herzlich zu diesem Anlass mit anschliessendem Apéro eingeladen.»
Angesichts des gerade erläuterten Versteckspiels wirkt die Botschaft vom grossen Anliegen im besseren Fall wie unfreiwilliger Humor. Wie sie im schlechtern Fall ankommt, sei der Beurteilung des geneigten Lesers überlassen.
Sie dabei erwischen, wenn sie etwas (wieder) gut machen
Nun soll man die Gemeinde aber auch loben. Dann nämlich, wenn sie selber darauf kommen. Wenn ihnen der Totalausfall der Bewerbung ihres Anlasses doch noch halbwegs rechtzeitig auffällt. Und gegen Ende der nachösterlichen Woche Korrekturmassnahmen wie diese hier in die Wege geleitet werden:
Ceterum censeo...
Hinzu kommt: Es gibt mit Sicherheit etliche Personen, die an den Inhalten interessiert wären, aber an diesem Abend verhindert sind. Beispielsweise, weil sie Schicht arbeiten.
Gilt für diesen Kreis weiterhin «Wer kä Zyt het, dä het gha?» Geht man so mit Stimmberechtigten und Steuerzahlern um? Zustände wie im Alten Rom zu Zeiten der Völkerwanderung?
Im Sinne von Cato d.Ä., aber nicht mit der bellizistischen Verve seines Originalzitats, wiederhole ich deshalb zum Abschluss des Beitrags ein schon früher geäussertes Anliegen:
Im Übrigen beantrage ich, dass die Gemeinde ihre Informationsveranstaltungen auf Video aufnehmen und den Stimmberechtigten dauerhaft elektronisch zur Verfügung stellen muss.
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