Montag, 18. März 2024

Bautätigkeit dank Konjunktur und Kieswerk angekurbelt

Verglichen mit den 50er-Jahren hatte in Weiach punkto privater Bautätigkeit im Jahre 1962 so etwas wie ein Boom eingesetzt. Das konstatierte zumindest der Dorfchronist Walter Zollinger. Unter der Rubrik «Bautätigkeit/Handänderungen» berichtete er im Sommer 1963 über dieses damals völlig neue Phänomen:

«Wohl infolge der Hochkonjunktur und damit des besseren Verdienstes ist auch bei uns die Bautätigkeit etwas lebhafter geworden. Es können folgende Neu- und Umbauten ausgeführt oder doch begonnen werden:

E. Schmassmann, Kaiserstuhl
Umbau der alten "Schlosserei Rob. Meierhofer" im Bühl zu Wohnungen für Fremdarbeiter,

Arthur Hintermann-Willi Weiach
Einfamilienhaus an der Kellenstrasse
[Chälenstrasse 3], gegenüber der alten Schmiede,

Alfred Moser-Nepfer Bergstrasse
Einfamilienhaus am Flurweg hinter Haus Siegenthaler an der Bergstrasse,
[Buhaldenstrasse 6]

Ernst Pfenninger, Betriebsleiter im Kieswerk
Einfamilienhaus im Lee, an der mittleren Rebstrasse [heute: Leestrasse 23],

Gustav Meierhofer-Meier (Mesmerjokobe)
Einfamilienhaus an der untern Rebstrasse im Lee
[heute: Trottenstrasse 13],

Ernst Bösiger, Waldarbeiter
Innen-Ausbau im früheren Haus von Fritz Baltisser im Bühl,

Weiacher Kies A.G. Weiach
Erstellen eines Flusswasserpumpwerkes am Rhein für Kieswäscherei etc. und Bau einer eigenen Trafostation.


Daneben wurden wieder einige kleinere Garage- oder Schopfanbauten ausgeführt, nämlich:

Hans Schenkel-Albrecht Oberdorf
Siloüberdachung an der Winkelstrasse

W. Wagners Erben zum "Sternen"
Garageanbau am bestehenden Schopf,

E. Schenkel-Perathoner Kellen
Holzschopf nördlich des Wohnhauses,

Auch im Kieswerk hinten wird vorweg erweitert und gebaut, z.B. ein Verwaltungsgebäude, eine Kiesaufbereitungsanlage u.a.

Das Werk gedenkt nächstens über das Werden und Wachsen der Kies A.G. eine eigene illustrierte Schrift herauszugeben.
»

Damit sind dann auch die wirklich epochalen Baumassnahmen erwähnt, welche Weiach in den darauffolgenden Jahrzehnten stark beeinflusst haben. Erscheinungsbild, Steuerfuss, Image im weiteren Umkreis. Alles wandelte sich – und das neue Kieswerk trug entscheidend dazu bei – architektonisch durch die eigenen Bauten und durch Kiesentschädigungen an Private und Gemeinwesen, die das Geld ihrerseits wieder in Umlauf brachten.

Bei der illustrierten Schrift handelt es sich übrigens um den im ockernen Farbton der Kieswagen gehaltenen Band, vgl. WeiachBlog Nr. 986.   

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1962. Weiach, Sommer 1963 – Bl. 22 verso u. 23 recto. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1962].
  • Brandenberger, U.: Das «Weiacher Kies»-Buch von 1963. WeiachBlog Nr. 986, 11. Februar 2011.

Keine Kommentare: