Ob der Raubbau im 16. Jahrhundert (der 1567 zur Einrichtung der Försterstelle führte, vgl. WeiachBlog Nr. 1667) oder die Übernutzung im 18. Jahrhundert den Eichenbestand massiv gefährdet haben, das wissen wir nicht sicher.
Bekannt ist hingegen, dass der enorm hohe Brennholzbedarf der Soldaten im Zweiten Koalitionskrieg 1799/1800 entgegen alarmistischer Berichte nicht zur Ausrottung der Eichen führte (vgl. WeiachBlog Nr. 1620).
Das brachten die Waldeigentümer dafür im späteren Verlauf des 19. Jahrhunderts zustande: Völliges Verschwinden der Eichen aus den Weiacher Wäldern innerhalb von nicht einmal 80 Jahren. Und dies nicht nur bei uns. Den Rafzer Eichen ging es im gleichen Zeitraum ebenfalls an den Kragen.
Was gut war für die Gemeindekasse (vgl. WeiachBlog Nr. 2022), das liess im Gegenzug die Bestände rapide abnehmen. So stark, dass sie beim Übergang ins 20. Jahrhundert praktisch völlig verschwunden waren. Jedenfalls waren sowohl in Weiach wie in Rafz nur noch weniger als eine halbe Hektare mit Eichenhochwald bestockt.
Dies kann man der Dezembernummer 1924 der Schweizerischen Zeitschrift für Forstwesen entnehmen, vgl. die nachstehende Abbildung:
In Weyach gab es 1821 insgesamt 94 Hektaren Eichen. 1858 waren es 83 ha. Dann forderte der Eisenbahnboom seinen Tribut, sodass 1880 nur noch 29 Hektaren übrig waren und 1900 NULL Hektaren vermerkt wurden.Quelle und Literatur
- Meyer, K.A.: Eindrücke von der Kantonalen zürcherischen Ausstellung für Landwirtschaft und Gartenbau in Winterthur. In: Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen, Bd. 75 (1924), Heft 12 - S. 373.
- Brandenberger, U.: Weisst Du, wieviel Eichen stehen... WeiachBlog Nr. 224, 16. Juni 2006.
- Brandenberger, U.: Eichen für das Gemeinwohl. WeiachBlog Nr. 446, 4. Mai 2007.
- Brandenberger, U.: Hard bedeutet Eichenwald. WeiachBlog Nr. 631, 8. August 2008.
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