Mittwoch, 18. August 2010

Nicht alle Unordnungen per Erlass abgestellt

In den letzten Wochen war meist vom «verzeichnuß ettlicher mißbrüchen und unordnungen, so sich zuo Wyach haltend» die Rede. Es wurde sehr wahrscheinlich im Winter 1595/96 zusammengestellt (vgl. WeiachBlog vom 18. Juli) und bildete die Basis für die erste schriftlich niedergelegte Weiacher Gemeindeordnung vom November 1596 (nachfolgend als «GO 1596» bezeichnet). 

Nachfolgend die Übersicht über alle bisherigen Beiträge, die den ersten Teil des Weiacher Gemeinderechts nach Friedrich Ott behandeln (der zweite Teil, umfassend Art. 19-31, ist ein Auszug aus der Holzordnung von 1567; der dritte Teil, umfassend Art. 32-46, eine Gerichtsordnung, die erst 1597 erlassen wurde; vgl. die Übersicht im WeiachBlog vom 14. Juli 2010). 

Unter dem Artikel steht die entsprechende Klage aus dem «verzeichnuß» (wo [--.] steht, fehlt eine solche), darunter der Link auf den Beitrag, zusätzlich bei Besonderheiten ein Kommentar: 

Präambel GO 1596 

Art. 1 GO 1596 
[1.] «Erstlichen, so laßt man die gemeinen brünnen abgan»

Art. 2 GO 1596 
[5.] «Die strasßen werden nit jnn eehren gehalten»

Art. 3 GO 1596 
[11.] «Der bach wirt nitt synen furt geleittet, laufft allenthalben uß»

 Art. 4 GO 1596 
[9.] «Grosße gefahr mit dem führ, luogt niemand darzuo»
«Grosße gefahr mit dem führ», WeiachBlog 24. Juli 2010 

 Art. 5 GO 1596 
[6.] «Ungehorsamme von wegen der gmeindt unnd gemeinwerchs»
Im Art. 5 wird das Gemeinwerk nicht explizit erwähnt, vgl. dazu jedoch Art. 14 der Holzordnung von 1567 (RQNA Nr. 180, S. 391; s. WeiachBlog Nr. 1707). 

 Art. 6 GO 1596 
[2.] «Jtem, so ziecht man die gemeinen zinß nitt yn» 

 Art. 7 GO 1596 
[7.] «Uff die gemeind nützitt ohne wichtige ursachen verzehren»

 Art. 8 GO 1596 
[--.]
Ordentliche Rechnungslegung verlangt, WeiachBlog 28. Juli 2010 

 Art. 9 GO 1596. 
[8.] «Jtem zween böß äcker, so der kilchen gehörig, niemand umb den zinß buwen» 
Im Art. 9 wird keine Antwort auf das eigentlich geschilderte Problem gegeben. 

 Art. 10 GO 1596 
[15.] «Wann zwüschendt zweyen ein hag gemacht wirt jm veld, setzt man den hag jnn die march, solte rad wytte geben werden» 
Eine Radweite geben, WeiachBlog 3. August 2010 

Art. 11 GO 1596 
[--.]
Währschafte Zäune waren Pflicht, WeiachBlog 4. August 2010 

Art. 12 GO 1596 
[--.]

Art. 13 GO 1596 
[--.] Mundraub und anderes Zleidwerchen verboten, WeiachBlog 6. August 2010 

Art. 14 GO 1596 
[13.] «Die hirten brennend eychen umb»
«Die hirten brennend eychen umb» , WeiachBlog 7. August 2010 

Art. 15 GO 1596 
[--.]
Weide auf der Haferzelg nur mit Auflagen, WeiachBlog vom 8. August 2010 

 Art. 16 GO 1596 
[14.] «Grund und boden wirt verkoufft und nit anzeigt»
Wieder Ordnung in den Grundstückhandel bringen, WeiachBlog vom 10. August 2010 

Art. 17 GO 1596 
[3.] «Unglycheit mit dem ackarig»
Da ging es wirklich noch um die Wurst, WeiachBlog vom 11. August 2010 

Art. 18 GO 1596 
[10.] «Unordnung und gespan von wegen deß wuocher stiers»
Halteprämie für den kommunalen Wucherstier, WeiachBlog vom 17. August 2010 

Nicht aufgenommen sind somit die Klagen Nummern 4 und 12: 

[4.] «Jtem uff die mülj ist von deß predicanten pfruond wegen nach nützid wie aber uff andere güeter geschlagen und angelegt». Dieser Punkt ist im «verzeichnuß» gestrichen worden. 

[12.] «Gespan von wegen deß überriß der bäumen». Davon mehr im Beitrag vom 19. August.

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