Mittwoch, 11. Dezember 2019

Den Sarg auf den Schultern zum Friedhof getragen

Letzten Sonntag war die Rede vom Weiacher Totenhäuschen (vgl. WeiachBlog Nr. 1435). In der dort erwähnten Jahreschronik von Walter Zollinger, dem langjährigen Dorfschullehrer und Präsidenten der Kirchenpflege Weiach, ist noch eine weitere Information zum Bestattungswesen vergangener Tage zu finden:

«Bis dahin [d.h. bis zum Jahr 1953] waren die Verstorbenen bei den Bestattungen immer von vier Leichenträgern, den Sarg auf den Schultern, zum Friedhof getragen worden. Nun hat die Gemeinde mit diesem Jahr einen Leichenwagen angeschafft, Kosten Fr. 4'145.-  Als Leichenführer wurde vom Gemeinderat gewählt: Karl Lassauer b. d. Kirche.»

Affaire à suivre

Ob es sich bei diesem Leichenwagen um denjenigen handelt, der im Tenn des Ortsmuseums Weiach steht, ist noch ungeklärt. Es gibt Gerüchte, dieses Exponat stamme aus Stadel oder Neerach. Von Daniel Bryner, Präsident der Ortsmuseumskommission, war zu erfahren, dass ihm dazu keine Aufzeichnungen vorliegen. Auch Arnold Meierhofer (genannt «Chueri-Noldi») weiss nichts Näheres.

Nun gilt es, sich im Gemeindearchiv kundig zu machen. Da die Gemeinde (für damalige Verhältnisse) viel Geld in die Hand genommen hat, besteht Hoffnung, dass im dazugehörenden Gemeinderatsbeschluss sachdienliche Hinweise zum gekauften Wagen zu finden sind. Und von da könnte es möglich sein, darauf zu schliessen, ob der Leichenwagen im Ortsmuseum der 1953 angekaufte sein kann - oder eher nicht.

Quelle
  • Zollinger, W.: Chronik des Jahres 1953. Typoskript. Weiach, Sommer 1955.
    Zentralbibliothek Zürich, Handschriftenabteilung. Signatur: G-Ch Weiach 1953.

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